Onatah's Bow Quest

Sie hatte sich von ihrem Tribe und ihrer EN verabschiedet, nackt nur mit einem Dagger, so wollten es die Regeln verließ sie die Sicherheit des Lagers. Sie schaute sich noch mal um, öffnete die Türe, holte tief Luft und rannte los, sie rannte und rannte, schlug sich durch Gebüsch und Geäst bis sie am Bootsanleger ankam.

Sie stockte, sie hörte in der Dunkelheit Stimmen die einer Frau und die eines Mannes. Fast lautlos ließ sie sich ins Wasser gleiten, holte noch mal Luft und tauchte bis zum nächstenverfügbaren Boot , welches sie leicht anstubste und dann darauf kletterte. Sie steuerte das Boot Richtung Handelsposten wo sie erst mal im Schutz der Dunkelheit in der nächsten Ecke wartete bis sie sich in einer Kiste auf einem Schiff verstecken konnte, einem Schiff das sie nach Enkara bringen würde. Die Reise war unbequem und holperig, ihr war kalt und sie hatte Angst doch noch entdeckt zu werden, doch sie hielt sich wacker.
Als die Kiste abgeladen wurde wartete sie den passenden Moment ab, um dann blitzschnell aus der Kiste ins schützende Unterholz zu krabbeln. Von dort aus schlug sie sich durch bis zu einer kleinen Lichtung, mit Schrecken erkannte sie Hütten....ein Pantherlager mit dem sie nicht gerechnet hatte. Wie eine Wildkatze so leise schlich sie sich weiter, so weit bis sie einen Platz fand in dem sie die erste Nacht allein verbringen konnte. Ein dichtes Gebüsch , welches mitten im Wald lag. Sie deckte sich mit Blättern und Gras zu , denn es war kalt, viel kälter als sie es aus dem Lager gewöhnt war. Sie fror und zitterte, doch ihr Wille diese Reise zu überstehen war nach wie vor ungebrochen. Langsam fielen ihr die Augen zu...

Sie erwachte davon das zwei Augen sie in der Dunkelheit anleuchteten, sie erschrak, bewegte sich nicht mehr, atmete nur noch flach...doch zu spät mit einem Satz sprang das riesige , katzenartige Tier sie an. Sie spürte Krallen und Zähne, griff nach ihrem Dagger, um sich zu wehren. Immer wieder zuckte sie zusammen wenn die scharfen Zähne ihr Fleisch durchbohrten, sie hörte die eigenen Knochen brechen, wehrte sich wie verrückt doch dann Stille....

..mit einem Mal riss sie die Augen auf, schweißgebadet , schnellatmend...sie hatte nur geträumt, alles nur ein böser Traum. Prüfend ließ sie ihre Hände über ihren unversehrten Körper gleiten, langsam beruhigte sich der Puls, sie schaute sich um, langsam ging am Horizont die Sonne auf.

Ihr Magen knurrte, sie hatte Hunger und Durst, einige Fuß zurück befand sich ein kleiner See, das Wasser schien klar zu sein, hier blieb sie erst mal eine Weile im Schutze des Dickichtes , sie beobachte wie ein kleiner Jit aus dem See trank, wenn er das tat , so konnte sie das auch ohne Gefahr zu laufen sich am Wasser zu vergiften. Sie krabbelte zum See und trank erst mal so viel sie konnte, ruhte sich noch eine Weile aus, bevor sie dann loszog um im Wald Beeren und essbare Kräuter zu suchen damit sie sich erst mal stärken konnte.

tag1

Es war schon Mittag als sie zu dem kleinen Gebüsch in dem sie ihr dürftiges Lager aufgeschlagen hatte wieder ankam, immerhin hatte sie genug zu essen bis morgen, das war ja schon mal fast ein kleiner Luxus in der jetzigen Situation. Am Abend würde sie jagen gehen, jagen gehen in der Hoffnung ein Tier zu finden was sie erlegen konnte um dort Fell , Fleisch und Sehnen für ihren Bogen zu erbeuten. Doch erst mal hieß es sich weiter so zu verstecken das sie niemand fand.

Sie legte sich auf den Rücken ins Gras, schaute durch die Äste der Bäume in den Himmel , so langsam schien nahm die Sonne ihren Verlauf wie sie es am Abend tat. In der Ferne hörte sie ein Klingen wie von Glocken, das konnten die Türme von Enkara sein, sie wusste es nicht genau.
Sie wartete den Sonnenuntergang ab, bevor sich sich auf den Weg machte. Sie wälzte sich in einer kleinen Senke in der noch ein wenig Wasser stand um ihren Körper so gut es ging mit Schlamm zu bedecken, sie hoffte somit den Eigengeruch ein wenig zu überdecken , so das die Tiere sie nicht so schnell witterten.
Die langen blonden Haare hatte sie mit langen Halmen zusammen gebunden so das diese sie nicht stören würden, so vorbereitet legte sie sich auf die Lauer um auf mögliche „ Opfer“ zu warten.

tag1.2

Erst tat sich eine ganze Weile gar nichts, sie wäre fast eingeschlafen, doch dann hörte sie das Trippeln von kleinen Hufen auf dem Waldboden welches sich dumpf aber doch vertraut anhörte, langsam griff sie nach dem Dagger, atmete noch einmal durch .

Vier Tabuks näherten sich, davon war eines schwach und recht ausgezehrt, es schien stark zu humpeln, Onatah entschied sich dieses Tier zu jagen, denn die Natur würde es früher oder später sowieso fordern.

Sie wartete bis die Möglichkeit da war, dann sprang sie mit einem Satz auf das aufgeschreckte Tier, mit einem gezielten Stich traf sie das Herz, Onatah wollte ja nicht dass das Tier unnötig leiden musste, es sank mit ihr auf dem Rücken tot zu Boden, die anderen Tabuks flüchteten aufgeregt.
Onatah bedankte sich bei Freya für die Gabe und schulterte das Tier um es erst mal in ihr „ Nachtlager“ zu bringen. Dort angekommen versteckte sie sich und das Tier, welches sie über Nacht erst mal ausbluten lassen würde, so das sie das wenige Fleisch was das Tabuk zu bieten hatte wohl auch roh verzehren konnte, denn ein Feuer würde sie verraten.

Am Abend musste sie noch aufbrechen, sich ein anderes Versteck suchen, was mit einem Tabuk auf der Schulter gar nicht so einfach war, aber in dem alten Versteck war es nicht mehr sicher genug, zu viel buntes Treiben zu dicht am Versteck.
Als sie endlich eines gefunden hatte sank sie nur noch müde in die Blätter, bedeckte ihren Körper damit und schloss die Augen. Traumlos und nicht besonders tief war ihr Schlaf in dieser Nacht, aber zumindest hatte sie nicht gefroren.

Als sie am nächsten morgen erwachte ging die Sonne gerade auf, schnell ging sie zu einem Fluss um sich zu waschen , immerhin war sie noch komplett voll Schlamm, und um etwas zu trinken,
Im Wasser suchte sie bestimmten Steinen, Steine die ein Mineral enthielten mit welchem man ein Fell recht schnell gerben konnte.
Sie suchte und suchte , es dauerte eine ganze Weile , immer wieder schaute sie sich ängstlich um, sie durfte ja nicht entdeckt werden, hier in dieser Gegend wimmelte es von Reisenden, viele davon waren sogar Slaver, für diese wäre sie doch ein gefundenes Fressen.
Als sie die Steine endlich gefunden hatte ging sie zurück zum Lager, setzte sich im Schutz des Gebüchs hin und begann das Tier auszunehmen und ihm vorsichtig das Fell abzuziehen denn das würde sie benötigen um sich wenigstens ein wenig Kleidung herstellen zu können.

tag2

Aus Ästen baute sie sich ein Gestell auf das sie das Fell spannte, und dann mit den Steinen so lange abrieb bis es schon fast gegerbt war, diese Arbeit dauerte ein paar Ahn, und da sie sich immer wieder verstecken musste um nicht aufzufallen , dauerte es sicherlich noch länger.
Als die Arbeit getan war, kümmerte sie sich um das Fleisch, ganz vorsichtig löste sie die Sehnen denn die würde sie für den Bogen brauchen und sicher auch für die Kleidung, sie bearbeitete die Sehnen mit Kräutern die diese geschmeidig hielten und mit den Steinen die auch hier Verwendung fanden .

Sie hatte Hunger, lautstark knurrte ihr Magen, ein Feuer konnte sie auf keinen Fall machen, das würde sie ja sofort verraten, also ging es nicht anders, sie musste das Fleisch des Tabuks roh essen, was sie eine Menge Überwindung kostete, zum Glück hatte sie tadellose Zähne und kam auch mit solch einer doch sehr ungewohnten Mahlzeit zurecht.
Sie war recht angewidert , aber das Fleisch nahm ihr den Hunger und gab ihr neue Kraft, sie hatte noch viele gefährliche Wege und Arbeiten vor sich bevor sie wieder ins Lager zurück kehren konnte .

Am späten Nachmittag zog sie los, sie hatte am Wegesrand ein Häuschen gesehen in dessen Nähe Kalanabäume wuchsen, sie wollte ansich nicht so nah an eine menschliche Behausung heran, doch sie brauchte das Kalanawurzelholz für den Bogen.
Sie schlich sich an, beobachtete das Haus eine ganze Weile, schlich sich dann in den Garten wo sie sich eine kleine Axt nahm die hier wohl zum Holzhacken benutzt wurde, immerwieder vergewisserte sie sich , dass sie nicht beobachtet wurde, jedes kleine Knacken einer Diele oder sonstige Geräusche ließen Onatah aufschrecken.
Doch der Wille es zu schaffen trieb sie an, sie näherte sich dem Kalanabaum, leider trug dieser keine reifen Früchte sonst hätte sie davon sicher auch noch einige mitgenommen, sie grub einige Wurzeln frei und buddelte so lange bis sie die schönsten vor sich liegen sah, nahm die kleine Axt und hackte so leise sowas eben eben die Wurzelholzstücke die sich zum Schnitzen einen Bogens eignen würden ab.

tag2.1

Auf einmal ein Geräusch, sie zuckte zusammen, versuchte sich zu verstecken, ein großer Sleen näherte sich, das Tier trug eine Art Halsband, es wurde wohl von den Menschen die in dem Haus lebten gehalten, es stockte Onatah den Atem.
Das Tier knurrte und kam immer näher, Onatah zog den Dagger und hielt in der anderen Hand die Axt, als das Tier auf sie sprang wehrte sie sich mit Leibeskräften, und dieses mal war es kein Traum, sie musste aufpassen das sie nicht gebissen wurde, denn Sleenbisse waren giftig und sie hatte hier in der Wildnis kein Serum dabei , sie würde sterben bevor sie das Lager erreichen würde.
Es war ein kurzer harter Kampf, sie wurde verletzt aber nicht durch Bisse, das Tier zog sich irgendwann besiegt zurück um seine Wunden zu lecken, Onatah blieb keine Zeit um durchzuatmen, sie schnappte sich das Holz, die Axt und ihren Dagger und verschwand so schnell sie konnte, sie durchquerte zwei Flüsse damit der Sleen ihre Spur nicht verfolgen konnte.

Am Versteck angekommen säuberte sie ihre Wunden so gründlich wie möglich, zum Glück waren es nur einige Kratzer, nichts wirklich wildes.
Müde begann sie aus dem Fell und einige Sehnen dürftige Kleidung herzustellen, mehr als ein kleines Oberteil und ein Höschen würde sie sicher nicht herstellen können, denn Nadel und Faden hatte sie ja nicht, sie musste also alles im Knoten befestigen .
Die Sonne ging langsam unter, und auch der zweite Tag war geschafft...ja geschafft war sie auch selber, völlig entkräftet an diesem Tag legte sie sich nieder um eine Weile zu ruhen, denn schon bald würde sie beginnen müssen den Bogen und Pfeile zu schnitzen .

Die Nacht war wieder lang, kalt und traumlos gewesen, aber es war ja die letzte, so hoffte sie, vielleicht könnte sie die nächste Nacht schon wieder auf dem Fell neben der EN verbringen, aber erst mal musste sie aus dem Kalanawurzelholz einen Bogen schnitzen.

Sie machte sich gleich an s Werk, nahm den Dagger und die kleine Axt und begann das biegsame Holz zu bearbeiten. Ihre zarten Hände ließen die Klinge über das Holz gleiten bis man die typische, halbrunde Form immer besser erkennen konnte.
Die Arbeit war ungewohnt, ihre Hände schmerzten, es bildeten sich schon kleine Blasen an den Fingern, aber sie ließ sich nicht abbringen, sie wollte diesen Bogen allein fertigen.
Als sie die Form soweit erschaffen hatte, nahm sie einige grobe Steine um das Holz damit glatt zu schleifen, kein Splitter sollte aus dem Bogen den Weg in ihre Haut finden.
Nachdem das Holz glatt war begann sie damit Kerben oben und unten in das Holz zu schlagen, dort würde dann die Bogensehne befestigt, und zwar so das man den Bogen spannen und entspannen konnte.
Zufrieden betrachtete sie ihr Werk, nahm sich die längste Sehne und verbaute sie in dem Bogen, sie prüfte ob man ihn ohne Probleme spannen und entspannen konnte, mit einem breiten Lächeln schmückte sie ihn noch mit drei schönen Federn die sie gefunden hatte.
Sie strahlte IHREN Bogen an, er war wunderschön auch wenn er natrürlich ein kleines bisschen stümperhaft wirken musste, immerhin war das der erste Bogen den sie allein gefertigt hatte.
Den Nachmittag verbrachte sie damit gerades Holz für Pfeile zu sammeln und Pfeile zu schnitzen, Eisenspitzen hatte sie nicht, also musste sie das Holz vorne spitz genug machen.
Einen Köcher für die Pfeile stellte sie aus Fell und Sehnen her, steckte alle Pfeile hinein und war wirklich mehr als stolz auf ihr Werk. Nun könnte sie sich eigentlich auf den Weg machen...

Sie schulterte den Bogen, schaute wieder an den Horizont wo sich groß der Heilerzylinder erhob, diese ganzen Schätze die darin lagerten, diese ganzen Dinge die sie für die Behandlung des Tribes brauchen könnte.
Sie überlegte kurz dort einzubrechen, aber es war ja helllichter Tag, man würde ihr sofort auf die Schliche kommen, sie merkte gar nicht das sie sich bei den Gedanken dem Zylinder schon weiter genähert hatte, sehnsüchtig schaute sie immer wieder in die Richtung, es wäre aber wirklich Selbstmord allein dort einzudringen. Sie schüttelte den Kopf, nein das war viel zu gefährlich, aber sie würde es dem Stamm vorschlagen um dann vielleicht mit ihren Schwestern wieder zu kommen um sich die Kostbarkeiten zu holen.

tag3

Sie wanderte zum Hafen,vorher bemalte sie sich noch das Gesicht mit Schlamm und Kalk gefährlicher auszushen, dieses mal konnte sie sicher einen der stinkenden Seeleute mit dem restlichen Fleisch, dem restlichen Fell und einigen selbstgemachten Pfeilen dazu überreden sie mitzunehmen bis zum Hafen des Handelspostens, von dort aus würde sie sich durch die Wälder schlagen bis sie wieder im Lager der Sa me Aak war.