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Eine Frau kam jeden Tag zu einer Dornenhecke, die einen Berg umgab. Dort saß sie den ganzen Tag. Eines Morgens, die Sonne warf noch schwach ihr Licht über das Land sah sie, dass ihr Platz vor der Dornenhecke bereits besetzt war von einer Frau. Ihr rotes Haar glänzte feuerrot in der Sonne, ihre Lippen hatten das Rot der Rose. Das Geschmeide um ihren Hals übertraf fast die Schönheit dieser Unbekannten. Nachdem sie sich etwas gefasst hatte ging sie auf die Fremde zu und sprach sie an „Das ist mein Platz was machst Du hier?“

„Es war dein Platz, es ist an der Zeit zu gehen.“

„Ich kann nicht weggehen, weil dort mein Geliebter ist.“ Sie deutete auf die Dornenhecke.

„Du kannst hier nicht bleiben, weil dort dein Geliebter ist.“

Die Unbekannte griff zu ihrem Geschmeide und löste eine Bernsteinperle davon.

„Nimm“, sie drückte ihr die Perle in die Hand. „Vertraue mir und deiner Liebe, nun gehe.“

Sie schluckte die Worte `ich kann nicht` herunter und ging einen Schritt auf die Dornenhecke zu. Hoch türmte sich die Hecke vor ihr auf. Messerscharfe Dornen machten sie unüberwindbar. Mit jedem Schritt schien die Hecke etwas kleiner zu werden, aber noch immer war kein Weg hindurch. Hilflos blickte sie sich um, als sie hinter sich blickte war die Frau verschwunden. Hatte ihre eigene Vorstellungskraft sie getäuscht? In ihrer Hand spürte sie die Wärme und da war die Bernsteinperle. Ihre Augen starrten auf die Perle und nichts geschah. Wut stieg in ihr auf, sie nahm die Perle und warf sie mit aller Kraft in die Luft. Über die Hecke hinweg flog die Perle und verschwand. Noch im Moment des Werfens bereute sie ihre Tat. Was war in sie gefahren so mit einem Geschenk umzugehen. Da sah sie einen Schimmer, der durch das Gewirr der Ranken kam. Vorsichtig kam sie näher und versuchte näher zu kommen. Auf allen vieren krabbelte sie tiefer und tiefer hinein. Der Glanz des Bernsteins geleitete sie bis sich ihre Finger wieder um das Juwel schlossen. Sie drückte es an ihr Herz. Die Knie schmerzten, die Kleidung zerrissen, aber glücklicher. Die Hecke lag hinter ihr. Sie hatte es geschafft.
Nun lag jedoch der Berg vor ihr. Sie blickte wieder auf die Bernsteinperle in ihrer Hand und darin schien eine kleine Rose eingeschlossen. Ermutigt von dem was hinter ihr lag suchte sie nach einem Weg auf den Berg. Sie umkreiste den Berg. Die Sonne stand schon tief am Himmel, der Tag war fast vergangen, aber es war kein Weg zu erblicken. Da kam ein Falke vom Himmel herab und setzte sich auf einen Stein. Der Falke sprach: “Was gibst du mir, wenn ich Dich auf den Berg bringe?“
„Ich habe nichts was ich Dir geben könnte.“
„Was ist das in deiner Hand?“
Sie zeigt ihm die Bernsteinperle. „Die kann ich Dir aber nicht geben, weil sie ein Geschenk war.“
„Willst Du auf den Berg?“
Schweren Herzens gab sie die Perle, um ihren Geliebten näher zu sein. Der Falke streckte seine Schwingen wuchs und wuchs. Es fasste sie vorsichtig mit den Krallen. Der Falke flog los und schraubte sich langsam höher bis hinauf zum Berg und setzte sie sanft ab. Dort lag ihr Geliebter wie schlafend da. Zögernd ging sie auf ihn zu. „Lebte er noch oder war er tot?“ Tränen rannen über ihre Wangen und tropften auf ihn hinab. Sie beugte sich zu ihm, um ihre Tränen von seinem Gesicht zu wischen, da spürte sie flachen Atem. Ihre Lippen kamen seinen nähe und sie küsste ihn. Er schlug die Augen auf und die beiden umarmten sich. Nach einem langen Kuss blickte die Frau zu dem Falken und dort stand sie die anmutige Frau mit dem roten Haar.
Es war Freya, der ihrer Liebe Flügel verlieh.

Michael Schütz